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Endokrine Chirurgie

Die Endokrine Chirurgie befasst sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Nebennieren und der Bauchspeicheldrüse. Diese endokrinen Organe sind die Drüsen des Körpers, die die Hormone, körpereigene Botenstoffe, produzieren.

Erkrankungen dieser Organe können zu einer Über- oder Unterfunktion mit weitreichenden Konsequenzen für den gesamten Organismus führen. Die Behandlung verlangt neben großer Erfahrung vor allen Dingen eine gute Abstimmung von internistischen Drüsenspezialisten (Endokrinologen), Narkoseärzten und dem endokrinen Chirurgen.

Die chirurgische Therapie endokriner Erkrankungen stellt einen Schwerpunkt unserer Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie dar und wir bieten Ihnen die für die Diagnostik und Therapie erforderliche interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Gemeinsam mit dem Hausarzt, dem Endokrinologen, dem Diabetologen und dem Nuklearmedizinier finden wir für Sie den optimalen Behandlungsweg. Auch für den Fall, dass eine operative Therapie nicht notwendig sein sollte, erarbeiten wir gern mit Ihnen ein Therapiekonzept.

In unserer Sprechstunde beraten wir Sie über Erkrankungen und Therapien der Schilddrüse, der Nebenschilddrüsen und der Nebennieren sowie der endokrinen Tumorerkrankungen der Bauchspeicheldrüse.

Gemeinsam mit Ihnen diskutieren wir die unterschiedlichen Aspekte konservativer, nuklearmedizinischer und chirurgischer Behandlungsmöglichkeiten. In einem ausführlichen Gespräch werden die Vorteile einer Operation gegen mögliche Risiken abgewogen und eventuelle Behandlungsalternativen erörtert.

Gerne stehen wir auch für eine Zweitmeinung zur Verfügung.

Schilddrüse

Die Hormone der Schilddrüse steuern den Energiehaushalt und den Stoffwechsel praktisch aller Körperzellen. Relativ häufig ist die Schilddrüse von krankhaften Veränderungen betroffen. Für die Behandlung der verschiedenen Schilddrüsenkrankheiten stehen je nach Situation die medikamentöse Therapie, die nuklearmedizinische und die chirurgische Therapie zur Verfügung. Zu einer Operation der Schilddrüse wird in der Regel bei bösartigen Erkrankungen wie Schilddrüsenkrebs oder krebsverdächtigen Schilddrüsenknoten geraten.

Bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen kann eine Operation in folgenden Fällen erforderlich sein:

  • Schilddrüsenüberfunktion 
  • Adenom- oder Zystenbildung 
  • Basedow-Erkrankung 
  • Schilddrüsenentzündung 
  • Ausdehnung in den Brustkorb 
  • Beschwerden durch Schilddrüsenvergrößerung 
  • Einengungen der Luft- oder Speiseröhre

Je nach Art der Schilddrüsenerkrankung werden einzelne Knoten, Schilddrüsenlappen oder die gesamte Schilddrüse chirurgisch entfernt. Es handelt sich in der Regel um komplikationsarme Eingriffe.

Dennoch kann aufgrund der anatomischen Verhältnisse die Schädigung der an der Schilddrüse liegenden Stimmbandnerven und Nebenschilddrüsen nicht in jedem Fall ausgeschlossen werden. Diese Schädigung kann zu Heiserkeit, Stimmverlust oder einer Störung des Kalziumhaushaltes führen.

Durch unsere spezielle Operationstechnik mit Lupenbrille und intraoperativem Nervenmonitoring sowie der sicheren Lokalisierung der Nerven und Nebenschilddrüsen ist dieses Risiko sehr gering.

Nebenschilddrüsen

An der Schilddrüse liegen die von der Schilddrüse unabhängigen Nebenschilddrüsen, deren Hormone den Kalziumhaushalt des Körpers regulieren. Eine Erkrankung derselben, in Form einer Ein-oder Mehrdrüsenerkrankung, kann zu gravierenden Folgeerscheinungen wie Osteoporose, Depression, Magenerkrankung, Nierensteinen führen und das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen.

Bei einer Erkrankung der Nebenschilddrüsen mit Überproduktion des betreffenden Hormons (Parathormon) muss man die Erkrankung einer einzelnen Nebenschilddrüse von der Erkrankung mehrerer Nebenschilddrüsen unterscheiden.

Bei Erkrankung nur einer Nebenschilddrüse ist die Operation die einzig mögliche Therapie und ist zumeist ein „kleiner“ Eingriff.

Im Falle von Mehrdrüsenerkrankungen kann die Operation notwendig werden, wenn trotz medikamentöser Therapie eine starke Erhöhung des Kalzium- und/oder Phosphatspiegels im Blut auftritt.

In diesem Fall werden alle Nebenschilddrüsen entfernt und anschließend ein kleiner Teil in den Unterarm verpflanzt. Alternativ kann auch eine subtotale Parathyroidektomie erfolgen, d. h. ein Nebenschilddrüsenkörperchen wird nicht vollständig entfernt.

Nebennieren

Die Nebennieren liegen oberhalb der Nieren beidseits in der hinteren Bauchhöhle und produzieren Corticoide, die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin sowie Geschlechtshormone. Eine Störung der Nebennieren kann erhebliche hormonelle und somit psychische und physische Veränderungen nach sich ziehen.

Eine Indikation zur Entfernung der Nebennieren (Adrenalektomie) besteht bei primären Tumoren der Nebenniere wie:

  • Hormonell aktiven Nebennierenrindenadenomen (z.B. bei adrenalem Cushing-Syndrom)
  • Phäochromozytom
  • Conn-Adenom
  • Nebennierenkarzinom
  • Hormonell inaktiven Tumoren (Inzidentalom) wenn der Durchmesser über 4 cm beträgt und ein Wachstum nachgewiesen ist

Eine Teilentfernung der Nebenniere ist einzelnen, kleinen gutartigen Tumoren vorbehalten.

Bauchspeicheldrüse

Ein Anteil der Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungssäfte, die im Zwölffingerdarm der Aufspaltung der Nahrung dienen. Dies bezeichnet man als exokrinen Teil.

Der endokrine (hormonbildende) Teil setzt sich aus verschiedenen Zelltypen zusammen, die jeweils unterschiedliche Hormone bilden, so zum Beispiel Insulin und Glukagon, die den Blutzuckerspiegel regulieren.

Tumoren der Bauchspeicheldrüse, die von den hormonbildenen Zellen ausgehen, sind sehr selten und werden nach den Zellen benannt, aus denen sie sich entwickeln.

Etwa die Hälfte dieser Tumoren produziert Hormone, so dass daraus sogenannte Hormonüberschuss-Syndrome entstehen. Nicht-funktionelle Tumoren fallen durch unspezifische Beschwerden auf wie Völlegefühl, Abgeschlagenheit, Oberbauchschmerzen oder auch durch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Neuroendokrine Tumoren der Bauchspeicheldrüse werden zumeist operativ entfernt. Die Prognose wird von der Größe, der Hormonproduktion und der histologischen Ausreifung beeinflusst und ist bei kompletter Entfernung weitaus besser als die der Pankreaskarzinome, die vom exokrinen Anteil der Drüse ausgehen.

Bei Vorliegen von Lebermetastasen werden diese, wenn möglich, entfernt. Bei ungünstiger Lage oder diffuser Metastasierung können radiologisch interventionelle Maßnahmen durchgeführt werden. Damit kann durch Tumormassenreduktion die hormonelle Symptomatik reduziert werden. Weitere Therapiemöglichkeiten sind die Chemotherapie, die Biotherapie oder die Peptidradiorezeptortherapie.

Unser operatives Spektrum

  • Durchführung aller Arten von Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen 
  • Intraoperatives Neuromonitoring 
  • Intraoperativer Schnellschnitt (feingewebliche Untersuchung) 
  • Intraoperative Parathormon-Bestimmung bei Nebenschilddrüsenoperationen 
  • Transplantation und Kryo-Konservierung von Nebenschilddrüsen 
  • Offene und Laparoskopische Nebennierenentfernung (Adrenalektomie) 
  • Durchführung aller Arten von Operationen an der Bauchspeicheldrüse
Kontakt

Sprechzeiten

Schilddrüse und endokrine Organe

Dienstag: 09:00 - 11:00 Uhr
Donnerstag: 13:00 - 15:00 Uhr


Schilddrüsen- und Chirurgisch-Endokrine Sprechstunde

Dienstag: 14:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag: 8:00 - 12:00 Uhr
und nach Vereinbarung