Koronare Herzkrankheit und Koronarangiographie
Koronare Herzkrankheit und akuter Herzinfarkt – jede Minute zählt
24 Stunden Bereitschaft für Akut-PTCAs
Das St. Josef Krankenhaus hält in enger Zusammenarbeit mit der Kardiologischen Praxisgemeinschaft Dres. Zygan, Reiff, Linse eine 24-Stunden-Bereitschaft für Akut-PTCAs vor und ist somit eine der primären Anlaufstellen für Patienten mit akutem Herzinfarkt in Moers und Umgebung.
Die Arteriosklerose (Verkalkung und Verengung organversorgender Blutgefäße) hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer der großen Volkskrankheiten entwickelt. Am Herzen manifestiert sie sich an den Koronararterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen (Koronare Herzkrankheit). Bei akutem Verschluss eines Gefäßes kommt es zum akuten Herzinfarkt mit irreversiblem Untergang von Herzmuskelgewebe.
Bei fast allen dieser Patienten können sogenannte Risikofaktoren (z. B. arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Rauchen, Fettstoffwechselstörung etc.) identifiziert werden, die eine vorzeitige Koronarsklerose begünstigen. Häufig werden auch die Symptome der Koronaren Herzkrankheit zu spät wahrgenommen.
Wir haben den Ehrgeiz, nicht nur bereits eingetretene Gesundheitsschäden nach neuesten Erkenntnissen zu behandeln, sondern wollen eine gesundheitsfördernde Medizin betreiben. Deshalb legen wir großen Wert auf die Erfassung des individuellen Risikoprofils und Einleitung entsprechender lebensstiländernder Maßnahmen.
Im Department für Kardiologie können wir als Kardiologen durch eingehende Befragung des Patienten und durch entsprechende Untersuchungen feststellen, welche Risikofaktoren bestehen, ob eine Koronare Herzkrankheit vorliegt und ob bereits Schäden am Herzmuskel nachzuweisen sind. Besteht der Verdacht auf eine Koronare Mangeldurchblutung, werden wir Ihnen zu einer Herzkatheteruntersuchung mit Darstellung der Koronararterien (Koronarangiographie) raten, um den definitiven Koronarstatus bestimmen und eine optimale Therapie einleiten zu können. Diese Diagnostik führen wir in enger Zusammenarbeit mit der Kardiologischen Praxisgemeinschaft Dres. med. Zygan / Reiff und Linse durch.
Jede Minute zählt bei der Behandlung des akuten Herzinfarktes. Die optimale Therapie stellt die Akut-PTCA (Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefäßes mit Ballon und Stent) dar.
Koronarangiographie, PTCA und Stentimplantation
Die Linksherzkatheteruntersuchung mit Koronarangiographie stellt die entscheidende diagnostische Methode zur Beurteilung der Koronardurchblutung, der Herzklappenfunktion, angeborener Herzfehler und der Herzmuskelleistung dar. Während der Untersuchung ist unmittelbar ein therapeutischer Eingriff, z. B. durch Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefäßes beim akuten Herzinfarkt, mittels PTCA möglich.
Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung nach Punktion der Leistenarterie unter Röntgenkontrolle im Herzkatheterlabor durchgeführt. Über speziell geformte dünne Katheter werden die Koronararterien direkt mittels Kontrastmittelgabe dargestellt, Verengungen können exakt quantifiziert werden, das Ausmaß einer Herzklappenveränderung und die Herzmuskelleistung genau bestimmt werden. Eine notwendige Ballondilatation kritisch verengter Gefäße (PTCA) und Stentimplantation zur Wiederherstellung der normalen Koronaren Blutversorgung werden unmittelbar während des Eingriffes durchgeführt. Bei gegebener Indikation werden auch sog. medikamentenbeschichtete Stents (DES), die eine nur sehr geringe Wiedereinengungsrate besitzen, jedoch eine deutlich längere Zeit der Blutverdünnung erfordern, implantiert. Nach dem Eingriff wird über der Punktionsstelle ein Druckverband angelegt, der bis zum Folgetag verbleibt.