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Kaisergeburt im St. Josef Krankenhaus Moers

Wenn eine Schwangerschaft normal verläuft, ist alles so einfach. Die werdende Mutter überlegt sich, ggf. auch in Absprache mit ihrem Frauenarzt/ihrer Frauenärztin oder Hebamme, wie die Geburt vonstattengehen könnte. Völlig frei von äußerer Beeinflussung kann sie unter den verschiedensten Möglichkeiten der sinnvollen Alternativen zur Geburtserleichterung aussuchen. Selbst den Geburtsmodus bestimmt sie mit. Soll es eine Wannengeburt sein? Welche Geburtsposition kommt in Frage? Wie ist es mit der Schmerzbehandlung? Wer soll dabei sein? Ist ein Kaiserschnitt gewünscht?

Manchmal jedoch kann der Wunsch nach einer natürlichen Geburt aus medizinischen Gründen nicht unterstützt werden. Es muss ein Kaiserschnitt sein! Für Frauen, die sich alles Andere als dies gewünscht haben, kann eine Welt zusammenbrechen. Die Tatsache, dass Frauen die Geburt aus eigener Kraft nicht schaffen dürfen und Ihnen die Erfahrung einer Geburt versagt bleibt, schürt erhebliche Ängste, schafft Traurigkeit und Verzweiflung. Diese Gefühle können ein Leben lang anhalten!

Am St. Josef Krankenhaus Moers wurde speziell für diese Frauen eine besondere Methode entwickelt und ausgearbeitet, die die medizinischen Gesichtspunkte der Sicherheit berücksichtigt, der werdenden Mutter aber dennoch ein "Geburtserlebnis" verschaffen soll. "Es war ein unvergessliches Erlebnis zu sehen, wie unsere Paula herausgezogen wurde", so Sonja Schneider, die ihre kleine Tochter Paula mit dieser neuen Methode zur Welt gebracht hat.

Definition und Ablauf einer Kaisergeburt

Dabei handelt es sich zwar schon um eine Entbindung im Operationssaal, bei der das Neugeborene über die Bauchdecke entwickelt wird, dennoch sind Frau, Mann oder sonstige Bezugsperson ganz nah dabei und können auch aktiv beteiligt werden. Im Moment der eigentlichen Entbindung fällt nämlich der Vorhang! Das Kind wird unter den Augen der Mutter hervorgeleitet, wobei diese sogar hilfreich mitpressen kann (Frau hat eine Spinalanästhesie und ist wach). Dabei verdeckt der noch vorhandene, schwangere Bauch den Einblick auf die Bauchwunde. Wie bei einer natürlichen Geburt wird das Neugeborene unmittelbar danach auf die Brust der Mutter gelegt oder in einen speziellen Brustgurt, eine Art Tragetuch, gelegt. Im Normalfall weicht es der Mutter damit nicht von der Seite. Sogar den eigentlichen "Akt der Entbindung", nämlich das Durchtrennen der Nabelschnur, kann Mann oder sogar auch Frau selbst durchführen! Mit einer sterilen Schere erfolgt die Durchtrennung an bezeichneter Stelle und es ist geschafft! "Das Bonding hat sofort begonnen und nicht, wie in anderen Geburtskliniken nach einem Kaiserschnitt üblich, erst viel später," berichtet Sonja Schneider. Und Ihr Ehemann Christian fügt hinzu: "Trotz Operation hatte ich die Möglichkeit, die Nabelschnur zu durchtrennen." Die beiden sind rundum zufrieden und werden die Geburt als ein schönes Lebensereignis in Erinnerung behalten.

Nach unserer Erfahrung kann die "Kaisergeburt" das gewünschte natürliche Geburtserlebnis zwar nicht ersetzen, dennoch erfreuen wir uns regelmäßig an den starken Glücksempfindungen, die uns während und nach der Geburt von der Mutter, dem Vater oder anderen Personen geschildert werden.

Es gibt also eine Alternative zum unpersönlicheren, technischen Kaiserschnitt in steriler Atmosphäre! Doch: Eine Kaisergeburt ist nichts für jederfrau. Lassen Sie sich bitte zuvor beraten. Gerne sprechen wir weitere Details mit Ihnen ab. Individuelle Bedürfnisse versuchen wir, wie bei einer natürlichen Geburt, zu berücksichtigen.

Ist eine natürliche Geburt nach einem Kaiserschnitt möglich?

Frau Sonja Schneider hat ihr erstes Kind Paula per Kaisergeburt zur Welt bringen müssen. In der zweiten Schwangerschaft sollte das nun ganz anders werden. Der Wunsch nach einem natürlichen Geburtserlebnis war sehr groß. Um den Geburtstermin stellten sich nun aber sehr beunruhigende Befunde ein, welche einen erneuten Kaiserschnitt immer wahrscheinlicher werden ließen. Die Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Mit großem Willen und Durchhaltevermögen und mit der Unterstützung durch den Ehemann und das geburtshilfliche Team hat Frau Schneider es letztlich geschafft. Moritz Paul wurde auf natürlichem Wege geboren. Welch eine Befreiung!

Nach einem Kaiserschnitt besteht mit Hilfe einer sehr individuellen Hilfe und Unterstützung eine über 80-prozentige Wahrscheinlichkeit auf ein natürliches Geburtserlebnis bei einer weiteren Geburt. Auch in komplizierten Fällen. Selbst nach zwei Kaiserschnitten besteht eine realistische Chance, bei einer weiteren Geburt das Kind auf natürliche Art zur Welt zu bringen. Allerdings sind Wunsch und Wille und ein unterstützendes geburtshilfliches Team erforderlich.

Wir gehen Ihren Weg mit, wenn Mutter und Kind während des Geburtsvorganges immer auf der sicheren Seite sind. Eine Garantie können auch wir nicht geben, aber die Zusage, alles zu versuchen. Vereinbaren Sie bitte einen Termin in der geburtshilflichen Sprechstunde. Sie werden Ihr Kind – mit hoher Wahrscheinlichkeit – schon "schaukeln".

Kontakt

Dr. Jens Pagels

Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Tel.: 02841 107-12861

Fax: 02841 107-14305

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